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Lohn-Facts für Software Engineers

Geld

Lohntransparenz ist selten. Daher werde ich etwas Licht in diese dunkle Ecke bringen und über Einstiegsgehälter, Lohnentwicklungen, Branchen- und Organisationsunterschiede sowie Risiken im Lebenslauf berichten – mit besonderem Fokus auf den Bereich Software Engineering.

Generelle Faktoren

Vom Junior zum Senior

Das Einstiegsgehalt für Software Engineers mit Bachelorabschluss liegt seit Jahren bei rund CHF 80’000 (Master: CHF 85’000) was gerade in der aktuellsten Lohnstudie von SwissICT wieder bestätigt wurde. Wichtiger als das Einstiegssalär sollte jedoch das Lernpotenzial einer Stelle sein.

In den ersten zehn Jahren findet die stärkste Lohnentwicklung statt. Angenommen die Entwicklung verläuft durchschnittlich, kann als Senior mit zehn Jahren Erfahrung mit CHF 120’000 gerechnet werden. Das bedeutet im Schnitt eine jährliche Zunahme um CHF 4’000.

Das sind jedoch lediglich Durchschnittszahlen. Diese haben oft den Effekt, dass man sie als untere Grenze wahrnimmt. Das wird aber dem Begriff «Durchschnitt» nicht gerecht, denn fünfzig Prozent liegen naturgemäss darunter. Je nach Region (periphere Gebiete), Branche (generell geringe Marge) oder auch eigener Entwicklung kann und darf man auch darunter liegen.

Branche

Die Lohnunterschiede zwischen den Branchen sind teilweise beträchtlich. Generell ist die Bezahlung bei Finanzdienstleistern und in der Pharmaindustrie höher, in vielen Branchen durchschnittlich, und in der Industrie, Gastronomie, dem Bau und Detailhandel unterdurchschnittlich.

Der Grund liegt darin, dass je nach Branche eine unterschiedliche Marge erwirtschaftet wird. Entsprechend kann in einigen Branchen auch weniger verteilt werden.

Firmengrösse

Höhere Löhne sind generell in grösseren Unternehmen zu holen. Allerdings hat das seinen Preis. Die Arbeitszufriedenheit ist nämlich umgekehrt proportional zur Grösse der Unternehmen. Wie Sie den perfekten IT-Job erkennen, finden Sie in diesem Blogartikel heraus.

Region

Der vielzitierte Lohnunterschied zwischen den Regionen wird meiner Meinung nach überschätzt. Ungefähr zwei Drittel des Unterschiedes zwischen Luzern und Zürich im Bereich ICT ist auf die Branche zurückzuführen und nur ein Drittel auf die Region. So ist die Wahrscheinlichkeit, in der Region Zürich im Bereich Finanzdienstleistungen zu arbeiten, deutlich grösser als in Luzern. Wenn ich jedoch als Embedded Software-Engineer arbeite, spielt die Region nur eine untergeordnete Rolle, da ich mich tendenziell in der Industrie bewegen werde.

Individuelle Faktoren

Positionierung

Eine geschickte Positionierung hat langfristig positive Auswirkungen auf den Lohn. Als Embedded-Entwickler werden Sie den Durchschnittslohn nur knapp erreichen, da Sie in der generell margenschwachen Industrie arbeiten werden. Höhere Saläre gibt es aktuell im E-Commerce-, Data-Science und Cloud-Umfeld zu holen.

Auch wenn Sie sich eher in Richtung UI/UX entwickeln, wirkt sich das negativ aus. Sie bewegen sich dann in einem Feld, das auch von Personen mit einem Hintergrund in Psychologie oder Design bearbeitet wird und sehen sich somit grösserer Konkurrenz gegenüber.

Hingegen als Spezialist, im Gegensatz zum Generalisten, haben Sie die Chance, mehr zu verdienen. Wenn Sie beispielsweise Microsoft MVP im Bereich Azure sind, reduziert das Ihre Austauschbarkeit. Ein Senior Java-Entwickler wird dagegen eher als austauschbarer Rohstoff («Commodity») betrachtet, für welchen es einen fixen Preis zu bezahlen gibt. Eigentlich unverständlich, denn gute Entwickler leisten bekanntermassen ein x-Faches einer durchschnittlichen oder gar unterdurchschnittlichen Person.

Eintrittsgehalt

Das Eintrittsgehalt ist gerade in grösseren Organisationen für den weiteren Verlauf der Lohnentwicklung massgebend, da oft recht starre Lohnbänder existieren. Jährliche grosse Anpassungen sind selten. Eine optimale Vorbereitung auf die Lohnverhandlung beim Eintritt zahlt sich also aus.

Wechsel

Grössere Lohnschritte sind leider oft nur bei Stellenwechseln möglich. Aus ökonomischer Sicht ist es nachvollziehbar, dass die «Trägheit» eines Arbeitnehmers mit einem Malus bestraft wird. Dagegen wird der Aufwand, sich eine neue Anstellung zu suchen, sich einzuarbeiten und ein Risiko zu tragen, belohnt. Falls Sie einen Wechsel beabsichtigen, erfahren Sie hier, «was Software Engineers über Headhunter wissen müssen».

Gute Löhne, aber nicht überragend

Als Software Engineer kann man gut verdienen, allerdings sind die Saläre nicht exorbitant hoch. Trotz Fachkräftemangel haben sie sich in den letzten Jahren kaum verändert. Was sind die Gründe?

Einerseits sind die Unternehmen stark einer internen Lohngerechtigkeit verpflichtet und daher nicht bereit, einzelnen Mitarbeitenden mehr Lohn zu bezahlen.
Andererseits und als wichtiger erachte ich den Aspekt der Austauschbarkeit. Die Wegbereiter der Digitalisierung werden selber zu Opfern derselben. Anders ausgedrückt ebnen Software Engineers den Weg zur Globalisierung und stehen dann in Konkurrenz zu Personen aus der ganzen Welt.

Geld macht nicht glücklich

Um nicht die Perspektive zu verlieren: Als Software Engineer ist man in der enorm privilegierten Lage, immer sofort eine Anstellung zu finden, welche generell gut bezahlt ist, Spass macht und in der Branche mit der höchsten Arbeitszufriedenheit liegt!
Geld dagegen macht nicht glücklich.

Roger Renggli

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Rufen Sie an: +41 (0)41 552 27 27
Schreiben Sie mir: roger.renggli@rrpb.ch
Roger Renggli

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