„Ich habe nie verstanden, weshalb man HR benötigt.“
Diesen Satz hat ein früherer Vorgesetzter regelmäßig wiederholt – so lange, bis ich meine Kündigung angeboten habe.

Und trotzdem: Ist an der Aussage vielleicht doch etwas dran?

Weshalb eigentlich HR?

Die Frage ist nicht so anders wie:
Weshalb braucht man Finance? Weshalb Legal? Weshalb Marketing?

Klar, man kann auf alles verzichten. Man kann alles in der Linie regeln. Aber mal ehrlich: Mit derselben Effizienz, Expertise und Wirkung?

Im Finance-Bereich werden Sie schnell (und hart) fallen.
Im Legal-Bereich werden Sie den Bedarf selber einsehen.
Bei HR ist das anders. Der Nutzen zeigt sich nicht sofort in Zahlen.
Aber er zeigt sich: In den exzellenten Hires und einer nachhaltigen Führungskultur. In Teams, die bleiben und wachsen und letztlich im Unternehmenserfolg.

Gutes HR arbeitet nicht für Sie, sondern mit Ihnen

Sie können den Recruitingprozess auch eigenständig führen. Viele Tech-Leader:innen in meinem Netzwerk tun das mit grossem Erfolg. Doch genau sie schätzen die Zusammenarbeit mit HR als echten Mehrwert. Nicht als operative Entlastung, sondern als Reflexionsfläche und Mitdenkerin. Denn: Recruiting ist Führungsaufgabe. Aber eben nicht im Alleingang.

Die wirklich starken Besetzungen entstehen dort, wo Linie und HR zusammenarbeiten. Wo Perspektiven sich ergänzen. Wo Prozesse nicht blockieren, sondern klären. Und wo es Raum gibt für intensiven, ehrlichen Austausch über Passung, Potenzial und Timing.

Make or Buy?

Ob du People-Themen mit internen Ressourcen abdeckst oder externe Unterstützung hinzuziehst, das ist die nächste, alte Frage.  Entscheidend wird es dort, wo sich beides sinnvoll verbindet, also wo die Zusammenarbeit zwischen Linie, HR und externen Partnern wirklich funktioniert.

Denn gutes HR erkennt man nicht an schön formulierten Stellenprofilen oder perfekten Prozessen, sondern daran, wie gut diese Prozesse Menschen dabei unterstützen, wirksam zu arbeiten. Wenn du das erlebst, stellst du dir die Frage „Wozu eigentlich HR?“ nicht mehr – du hast sie längst für dich beantwortet.

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Roger Renggli